Hoam kemma – heimkommen.
Herbst im Karwendel, das bedeutet: Zeit für den Almabtrieb. Festlich geschmückte Rinder, bunt bekränzte Stirnen, Glockengebimmel und ausgelassene Stimmung. Nach einem Sommer auf den saftigen Höhenlagen kehren die Tiere Anfang bis Mitte September zurück ins Tal. Dann vibrieren die Dörfer im Takt der Schellen und echte Dankbarkeit liegt in der Luft: dafür, dass der Almsommer gut und unfallfrei verlaufen ist.
Brauchtum verstehen: So klingt der Herbst im Karwendel
Kleines Brauchtums-ABC
- Aufkranzeln: Das feierliche Schmücken der Rinder, wenn der Almsommer unfallfrei war.
- Kranzrind: Das Leittier mit dem prächtigsten Kopfschmuck.
- Schellen & Glocken: Jede Alm hat ihren eigenen Klang – man hört, wer da „hoam kimmt“.
In Mittenwald zieht das geschmückte Vieh traditionell durch den Ortskern bis zum Festplatz am Riedboden. In diesem Jahr ist der Almabtrieb für den 21. September ab etwa 12 Uhr geplant. Beim anschließenden Almfest ist fürs leibliche Wohl bestens gesorgt – von regionalen Schmankerln bis zur zünftigen Musik. Rundherum gibt’s an vielen Tagen Bauernmärkte, Handwerk, Brauchtum und jede Menge G’schichten über Mensch, Tier und Berg.
Unser Tipp für Genussmenschen: Brotzeitkorb to go für euren Almabtrieb-Tag an der Rezeption vorbestellen.
Ein Ausflug, der Tradition spürbar macht
Vom Eibsee ins Brauchtum – und zurück in die Wohlfühlwärme Der Almabtrieb lässt sich perfekt mit einem spätsommerlichen Tag am See verbinden: Vormittags eine Runde um den Eibsee oder auf die Zugspitze, mittags nach Mittenwald zum Fest und abends zurück ins Eibsee Hotel – Sauna, regionale Küche und der Blick auf das glitzernde Wasser inklusive.
Tipps für euren Besuch
- Anreise ab Eibsee Hotel: ca. 35–45 Minuten mit dem Auto über Grainau – Garmisch-Partenkirchen – Klais – Mittenwald. Mit ÖPNV: Bus/Grainau–Garmisch, weiter mit der Regionalbahn bis Mittenwald, dann zu Fuß Richtung Ortskern/Riedboden.
- Parken: Beschilderte Parkflächen rund um den Riedboden, frühzeitig anreisen. Straßensperrungen im Ortszentrum sind möglich.
- Beste Zeit & Plätze: Der Zug setzt sich mittags in Bewegung; gute Sicht habt ihr entlang der Innsbrucker Straße und am Festplatz.
- Kleidung: Herbstlich-lagig denken (Föhn oder Niesel – beides möglich), festes Schuhwerk, ggf. Regenschutz.
- Mit Kindern: Ohrenschutz für die Kleinen (Glocken sind laut), Kinderwagen-taugliche Wege am Festplatz.
- Hunde: Nur an der Leine, mit Abstand zu den Tieren.
- Verhalten: Keine Tiere anfassen oder in den Weg stellen, Drohnen sind i. d. R. nicht erlaubt. Fotografieren mit Respekt – besonders beim „Aufkranzeln“ am Morgen.
Bildnachweis
© Alpenwelt Karwendel Hubert Hornsteiner
© Alpenwelt Karwendel Lukas Barth Tuttas